Die Gerberei
Im Mittelalter war Leder ein bevorzugtes Material. In Europa entstanden Lederwerkstätten bei Klöstern und in Städten. Die Gerbereien erreichten oft eindrucksvolle Größen. Allerdings mussten sich ihre Betreiber in den Städten in eigene Viertel zurückziehen: Die Herstellung von Leder war ein schmutziges und anrüchiges Gewerbe, daher war die Gerberei eine gesellschaftlich nicht sehr anerkannte und gefährliche Arbeit. Der Umgang mit der faulenden Haut und den (giftigen) Chemikalien setzte extremen Gestank frei, außerdem konnte man sich leicht mit Milzbrand und anderen Krankheiten infizieren. Ein Arbeiter, der Milzbrand überlebt hatte, war sehr wertvoll und genoss eine bessere Behandlung durch seinen Arbeitgeber.
Die Gerber gehörten zu den unreinen Handwerken. In manchen Städten erinnert die Löhergasse, die Lohgerberstraße oder der Gerberbruch an ihr Handwerk.
Aktivitätsvorschlag:
- Wir wollen kleine Lederbeutel mit den Kindern basteln. Dazu benutzen wir alte Werkzeuge wie Locheisen und Hammer.