Die Färberei

Im vorstädtischen Umfeld des Früh- und beginnenden Hochmittelalters ist davon auszugehen, dass die Färberei eine im allgemeinen häusliche Tätigkeit darstellte. Der Großteil der Bevölkerung trug ungefärbte naturweiße und -braune Wollkleidung. Die wenige gefärbte Kleidung wurde von der Frau im Verlauf der üblichen Wollverarbeitung gefärbt. Es ist davon auszugehen, dass hier bereits Rohwolle und Garne gefärbt wurden.

Räumlich waren die Färbewerkstätten, wie wiraus der Stadtforschung wissen, häufig am Rand der Stadt oder an Fließgewässern gelegen. Hierfür gibt es einen einfach Grund: Die Färberei verlangt an verschiedenen Stellen des Prozess einen hohen Wasserbedarf, die durch solche Gewässer gedeckt werden konnte. Wegen der Gewässerverschmutzung wurde die Spülung der gefärbten Stoffe teilweise sogar auf bestimmte Gebiete beschränkt.

 

Die meisten mittelalterlichen Färber hatten große ummauerte feste Öfen, in die Kessel, vermutlich aus Kupfer, eingehängt wurden, ähnlich den Waschkesseln des 19. Jahrhunderts. Auch gab es wohl Winden, um die Tuche durch den Färbesud zu ziehen. Weiteres Kleinwerkzeug waren Schöpfkellen und Eimer. All diese Werkzeuge waren Eigentum des jeweiligen Meisters, während Werkstätten an sich häufig den Zünften gehörten, wie dies auch bei anderen Handwerken üblich war.

 

Aktivitätsvorschlag:

  • In der Färberei stellen die Kinder mithilfe von Eitempra und Pigmenten eigene Farbe her mit der sie dann malen oder färben können.